Pilatushaus Oberammergau

Das Pilatushaus in Oberammergau ist ein echtes Juwel traditioneller Handwerkskunst. Erleben Sie hautnah, wie Kunst und Kultur in diesem einzigartigen Ort zum Leben erweckt werden.

Das Pilatushaus Oberammergau: Historisches Wunderwerk des 18. Jahrhunderts und Juwel der Lüftlmalerei

Das Pilatushaus in Oberammergau, das seine Wurzeln im 18. Jahrhundert hat, zieht durch seine spektakulären perspektivischen Fresken des renommierten Lüftlmalers Franz Seraph Zwink (1748 – 1792) die Aufmerksamkeit auf sich. Es ist vermutlich das bekannteste Haus in Oberammergau, das durch Lüftlmalerei verziert ist und gleichzeitig als Sitz der Gemeindeverwaltung fungiert.

Die Lebende Werkstatt: Ein Blick hinter die Kulissen des Kunsthandwerks

Im Erdgeschoss des Pilatushauses, zu dem man durch den Pilatusgarten Zugang hat, befindet sich die „Lebende Werkstatt“. Hier haben Besucher die einzigartige Möglichkeit, Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit zuzuschauen und in persönlichen Gesprächen mehr über deren Arbeit zu erfahren.

Mitten im Herzen von Oberammergau gelegen, gilt das Pilatushaus als Zentrum für Kunst und Kunsthandwerk. Das Haus ist mit zahlreichen Lüftlmalereien geschmückt, die 1784 vom Oberammergauer Lüftlmaler Franz Seraph Zwinck kreiert wurden, einschließlich der Darstellung der Verurteilung Jesu durch Pilatus auf der Gartenseite des Hauses. Es ist diese Szene, der das Haus seinen Namen verdankt.

 
Pilatushaus Oberammergau

Rettung des Pilatushauses: Ein Kampf gegen Abriss und für den Erhalt des Kulturerbes

Im Jahr 1981 drohte dem Pilatushaus der Abriss, um Platz für einen Parkplatz zu schaffen. Dank dem Einsatz von Annelies Buchwieser, ihren engagierten Mitstreitern sowie der Unterstützung von Radio, Fernsehen und dem Denkmalschutz konnte das Haus gerettet werden.

Die „Lebende Werkstatt“ im Erdgeschoss bietet weiterhin einen offenen Zugang für alle Besucher. Hier können sie die verschiedenen Kunsthandwerker bei ihrer Arbeit beobachten und sich über deren Arbeiten informieren. Schon vor Jahrhunderten waren die „Kraxntrager“ dafür bekannt, ihre Schnitzereien, Töpferwaren, Hampelmänner, Hinterglasbilder u.v.m. auf Reisen in ganz Europa zu präsentieren. Der Eintritt zur „Lebenden Werkstatt“ ist frei und durch den frei zugänglichen Garten jederzeit erreichbar.

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Ein einzigartiger Einblick in die Geschichte: Das Gästebuch des Pilatushauses

Im Gemeindearchiv von Oberammergau findet man faszinierende Erzählungen über das Pilatushaus aus dem 19. Jahrhundert, insbesondere im Gästebuch des Hauses, das Beiträge aus den Jahren 1870 bis 1890 enthält. Der wohl bedeutendste Eintrag datiert vom 21./22. August 1880, als der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm das bayerische Truppenmanöver auf dem Lager Lechfeld besichtigte und anschließend zu den Passionsspielen in Oberammergau reiste.

Aber nicht nur der preußische Kronprinz hat seine Spuren im Gästebuch hinterlassen. Andere bedeutende Persönlichkeiten wie Erzherzogin Stephanie von Österreich, Herzog Adolf Wilhelm von Nassau, Georg II., Herzog von Sachsen Meitingen, Prinz Alfred von Großbritannien und seine Töchter, die Prinzessinnen Marie, Victoria und Alexandra, sowie der französische Marquis de Bassano haben ebenfalls ihre Besuche vermerkt. Selbst der bayerische Innenminister Freiherr Max von Feillitzsch hat im Juli 1880 im Pilatushaus logiert.

Die prominenten Quartiere von Oberammergau im 19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert wurden immer wieder drei Häuser erwähnt, in denen Persönlichkeiten von Weltrang Unterkunft fanden: Das Verlagshaus Lang am Dorfplatz, die Villa von Sebastian Zwink in der Faistenmantlgasse und natürlich das Pilatushaus. Zu dieser Zeit war das Pilatushaus im Besitz von Johann Lang, der von 1866 bis 1869 Gemeindevorsteher und von 1876 bis zu seinem Tod im Jahr 1900 Bürgermeister war.

Johann Lang trug auch zur Passionsgeschichte bei. Von 1860 bis 1890 spielte er den Kaiphas, und in den Jahren 1880, 1890 und 1900 übernahm er die Rolle des Spielleiters.

Ein Stück Weltgeschichte im Gästebuch des Pilatushauses

Einer der bemerkenswertesten Einträge im Gästebuch des Pilatushauses ist der kurze, aber bedeutende Eintrag „Krieg“, datiert auf den 25. Juni 1870. Im Juli desselben Jahres brach der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich aus, was zur Unterbrechung der Passionsspiele führte. Diese wurden im Jahr 1871 fortgesetzt.

Die Gemeinde Oberammergau konnte dieses äußerst wertvolle Gästebuch bei einer Auktion in München für damals 320 Mark erwerben.

Pilatushaus: Ein Bekenntnis zur Lüftlmalerei

Das Pilatushaus ist wohl das bekannteste Haus in Oberammergau, das mit Lüftlmalerei verziert ist. Seinen Namen verdankt es den beeindruckenden perspektivischen Fresken des Lüftlmalers Franz Seraph Zwink (1748 – 1792).

Die Geschichte des Pilatushauses und seine bewegende Rettung sind ein Zeugnis für den Respekt und die Bewunderung, die die Gemeinde Oberammergau für ihr kulturelles Erbe und die Kunst des Lüftlmalers Franz Seraph Zwink hat. Es bleibt ein lebendiges Symbol für die Verbindung von Kunst, Kultur und Geschichte in Oberammergau.

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